Sabaidee liebe Familie und Freunde,
mit dem Zug aus China kommend, haben wir unsere Uhren auf Lao-Time umgestellt – der Bus fährt dann, wenn er da ist, das Boot lässt einen dort raus, wo es eben anlegt und alles kommt so, wie es kommt. Das Leben hat hier keine Eile, was dazu führt, dass wir gar nicht mehr versuchen, Pläne zu schmieden, sondern einfach sehen, was der Tag so bringt. Das kann einmal eine spontane Gitarren Jam-Session bis zwei Uhr früh sein und ein anderes Mal ein Lagerfeuer unter der Milchstraße am Mekongfluss. Wenn mich jemand fragen würde “Warum ausgerechnet Laos?”, dann könnte ich es nicht leicht beantworten. Es ist einfach ein anderes Lebensgefühl und das muss man selbst erlebt haben.

Unser erster Halt war das Dörfchen Nong Khiaw am Mekongfluss, wo wir sofort in die lebhafte Travellercommunity aufgenommen wurden. Noch etwas mit einer abklingenden Erkältung kämpfend, sahen wir uns gezwungen, das zu machen, was man in Nong Khiaw am besten macht: Entspannen.
Sobald es mir wieder besser ging, fuhren wir mit dem Boot den Mekong hoch in das noch kleinere Dorf Muang Ngoy, von wo wir einige Aussichtspunkte und Höhlen erkundeten. Den Rückweg paddelten wir im Kajak und genossen die Stille und Natur am Fluss. Ohne, dass wir es bemerkt hatten, war aus unseren geplanten drei Tagen fast eine Woche geworden.
Auch in Luang Prabang freuten wir uns über die Gesellschaft von anderen Langzeit-Reisenden. Besonders nachdem wir in China wenig andere Traveller getroffen hatten, war es erfrischend in Laos Gleichgesinnte zu treffen und Geschichten auszutauschen. Die meisten waren noch länger unterwegs als wir oder wussten überhaupt nicht, wann beziehungsweise ob es zurück gehen sollte. Da unser Hostel mitten zwischen Morgen- und Nachtmarkt gelegen war, probierten wir alle Köstlichkeiten der laotischen Küche durch, wobei wir von den Kröten am Spieß Abstand hielten. Gemeinsam mit den anderen Backpackern erkundeten wir den Kuangsi Wasserfall und das lokale Barleben.
Während Christian nähte*, schloss ich mich kurzfristig zwei Reisenden bei einem Schmiedekurs an und bin seither stolze Besitzerin von Ohrringen aus laotischem Silber. *Hier ist eine kurze Erklärung notwendig: Christian hat für seine Reisen den Rucksack seines Vaters geerbt, der vor über 30 Jahren damit bereits auf Weltreise gefahren ist. Für jedes Land das er besucht näht eine Flagge an und ergänzt so das Werk von Jochen.
Weiter ging es Richtung Süden, der Sonne hinterher nach Vang Vieng, wo wir abseits der staubigen Straßen und Tourenanbietern mit dem Scooter blaue Lagunen und Aussichtspunkte erkundeten. Rund um die Stadt reihen sich neun türkisfarbene Miniseen nebeneinander. Umgeben von Karstfelsen und Palmen eignen sie sich perfekt, um ein Buch zu lesen und zwischen den Seiten sich von den aufgebauten Ziplines und Schaukeln ins kühle Blau zu schwingen.
Abends saßen wir dann gemeinsam am Dach unseres Hostels und beobachteten bei Sonnenuntergang die vorbeiziehenden Heißluftballone und Paramotorflieger. Schlussendlich schaffte ich es Christian zu überzeugen und konnte mir meinen Traum verwirklichen, mit einem der Ballone mitzufliegen.
Als krönenden Abschluss wagten wir uns an den Thakhek-Scooterloop. Nachdem wir diverse Scooter getestet hatten und endlich einen fanden, der einwandfrei funktionierte, starteten wir los. Der erste Tag führte uns durch Cave-Valley, das bekannt ist für seine verzweigten Höhlensysteme. Wir ließen es uns nicht nehmen, die Felswände und Gänge hinaufzuklettern. Während der Fahrt am Scooter bewunderten wir (sofern es die Schlaglöcher in den Straßen zuließen) die Landschaft aus Karstfelsen und überschwemmten Wäldern.
Am Weg und Lagerfeuer im Hostelgarten lernten wir andere Fahrer kennen und bald verbanden uns Lachen, Staunen und auch etwas Leiden aufgrund der holprigen Straßen. Gemeinsam beschlossen wir einen alternativen Rückweg zu nehmen. Dieser führte anstelle von der Hauptstraße mit dem Boot 7,5 km durch ein riesiges Höhlensystem und auf der anderen Seite weitere 54 km über eine hügelige Sandstraße wieder zurück nach Thakhek. Von oben bis unten mit Staub bedeckt, aber umso glücklicher kamen wir heil an und ließen das Abenteuer bei Padthai mit Bier ausklingen.
Doch hier trennten sich die Wege, denn für uns ging es mit dem Bus weiter nach Kambodscha. Aber wer weiß, vielleicht treffen wir ja den ein oder anderen unserer Scootergang auf unserer Reise wieder.
Und da das mein Blog ist und Christian mich nicht aufhalten kann, kommt zum Abschluss noch *Trommelwirbel* die Tierbaby-Compilation:
Liebe Grüße
eure tiefenentspannte Leonie (und Christian)















































































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