Letter 10 – South China

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Dear friends and family,

China has some of the most beautiful landscapes I have ever seen, but finding them can be quite a challenge. We spent our last few weeks searching for the lesser known destinations, and we loved every moment of it. This letter is a little longer than usual, but we simply have to share the treasures we found along the way with you.

After all that time in the metropoles, we felt a strong need to get away from the big cities and explore some of the natural beauties China has to offer. Through the duration of our travels, we have asked Chinese that we met along the way for their recommendations – and one name kept popping up: Guilin. Situated in the southern province Guangxi, this small town (“just” 1.2 million inhabitants) is the perfect place to explore the stunning landscapes in the area.

  • Elephant Trunk Hill Guilin

The beauty of the Guilin area comes from its iconic karst limestone formations. A hike along the Li river took us right through the middle of this unique landscape, culminating in the majestic views from Xianggongshan viewpoint.

  • Diese Aussicht ist auf dem 20 Yuan Schein abgebildet

Finally, we spent a day to visit the more remote Longji Rice terraces. October is rice harvest season, so we were able to hike through beautiful golden fields stretched across the hills. It took us over three hours by bus to get there (in China, distances are always huge), but the views from “Nine dragons and five tigers” and “Seven stars with the moon” were well worth it. And no, i didn’t make those up, they are the actual names of the viewing platforms.

After Guilin, we traveled on further south, to the less touristy province of Yunnan, known for its tea (Pu’er) and mountainous landscapes. Lijiang was our first stop here. While mostly a base for traveling to the surrounding sights, Lijiang does have a beautiful old town full of traditional Chinese architecture worth exploring.

Our reason for coming to Yunnan was not its cities though. Just north of Lijiang, the Himalaya region starts. Nestled between huge snow mountains the stunning Tiger Leaping Gorge is famous as one of the most beautiful hikes in all of China. Across two days, we walked the “high road”, all the while looking down into the canyon and up at the over 5000 m high mountains. 

Our journey continued further into the mountains. In 1933, the book “Lost Horizons” described a hidden paradise in the Himalaya called Shangri La. In 2001, a remote town in northern Yunnan claimed to have inspired this paradise, and changed its name to fit its fictional counterpart. While not a perfect paradise, Shangri la does have a unique and mystical flair. A majority here descends from Tibetan culture, which can be felt in every aspect of life. Architecture, food, clothing, and religion make this town distinct from any other place we have visited so far. 

Originally our plan was to leave China after visiting Shangri la, but we had fallen in love with the mountains and remoteness that were so contrary to any other places we had visited before. We just couldn’t leave, so instead of going back south, we booked a bus the next day, taking us even further into the mountains. We then walked 15 km to the remote village Yubeng at the border to Tibet. This is also where we met Bernhard and Carolin, whom we spend an amazing three days with, exploring the various hikes in the area. 

The pinnacle of hikes went up to the sacred lake at over 4400 m altitude. While the trek up to the lake was already amazing, we couldn’t help but notice the ridge just 200 meters above us. There were no real paths leading up, and snow covered most of the ground, but it looked doable. One hour of scrambling up the steep incline later we made it to the top at 4616 m altitude. The views took our breath away. Just a few steps ahead, a 1500 m drop went down to the valley we had hiked the day before, the ridge extended to our side all the way to the holy Meili snow mountain, and just above our heads, two eagles soared in the updraft. It was truly magical, and a perfect end to our trip through China. 

Soon, we will take a train down to Laos. 

All the best, 

Christian (and Leonie)

Deutsche Version:

Liebe Freunde und Familie,

China bietet einige der schönsten Landschaften, die ich je gesehen habe, aber sie auch zu finden, kann eine Herausforderung sein. Wir haben die letzten Wochen damit verbracht, nach weniger bekannten Reisezielen zu suchen, und jeden Moment davon genossen. Dieser Brief ist etwas länger als sonst, aber wir müssen euch einfach an den Schätzen teilhaben lassen, die wir auf unserer Reise entdeckt haben.

Nach all der Zeit in den Metropolen verspürten wir das starke Bedürfnis, den Großstädten zu entfliehen und einige der Naturschönheiten Chinas zu erkunden. Während unserer Reise haben wir Chinesen, denen wir unterwegs begegnet sind, nach ihren Empfehlungen gefragt – und ein Name tauchte immer wieder auf: Guilin. Diese kleine Stadt (mit „nur” 1,2 Millionen Einwohnern) liegt in der südlichen Provinz Guangxi und ist der perfekte Ort, um die atemberaubenden Landschaften der Region zu erkunden.

Die Schönheit von Guilin liegt vor allem an den charakteristischen Karstformationen aus Kalkstein. Eine Wanderung entlang des Li-Flusses führte uns mitten durch diese einzigartige Landschaft und gipfelte in der majestätischen Aussicht vom Aussichtspunkt Xianggongshan.

Schließlich verbrachten wir einen Tag damit, die abgelegeneren Longji-Reisterrassen zu besuchen. Oktober ist Reiserntezeit, sodass wir durch wunderschöne goldene Felder wandern konnten, die sich über die Hügel erstreckten. Wir brauchten über drei Stunden mit dem Bus, um dorthin zu gelangen (in China sind die Entfernungen immer groß), aber die Aussicht von „Neun Drachen und fünf Tiger“ und „Sieben Sterne mit dem Mond“ war es wert. Und nein, das habe ich mir nicht ausgedacht, das sind die tatsächlichen Namen der Aussichtsplattformen. 😉

Nach Guilin reisten wir weiter in den Süden, in die weniger touristische Provinz Yunnan, die für ihren Tee (Pu’er) und ihre Berglandschaften bekannt ist. Lijiang war unsere erste Station hier. Obwohl Lijiang hauptsächlich als Ausgangspunkt für Ausflüge zu den Sehenswürdigkeiten der Umgebung dient, hat es eine wunderschöne Altstadt voller traditioneller chinesischer Architektur, die es zu entdecken lohnt.

Unser Grund für die Reise nach Yunnan waren jedoch nicht die Städte. Nördlich von Lijiang beginnt die Himalaya-Region. Eingebettet zwischen riesigen schneebedeckten Bergen liegt die atemberaubende Tiger Leaping-Gorge, die als eine der schönsten Wanderrouten Chinas gilt. Zwei Tage lang wanderten wir auf dem „Hochweg“ und blickten dabei hinunter in die Schlucht und hinauf zu den über 5000 m hohen Bergen.

Im Jahr 1933 beschrieb das Buch „Lost Horizons“ ein verstecktes Paradies im Himalaya namens Shangri La. Im Jahr 2001 behauptete eine abgelegene Stadt im Norden von Yunnan, dieses Paradies inspiriert zu haben, und änderte ihren Namen, um ihrem fiktiven Gegenstück zu entsprechen. Shangri La ist zwar kein perfektes Paradies, hat aber dennoch ein einzigartiges und mystisches Flair. Die Mehrheit der Einwohner stammt aus der tibetischen Kultur, was sich in allen Bereichen des Lebens widerspiegelt. Architektur, Essen, Kleidung und Religion unterscheiden diese Stadt von allen anderen Orten, die wir bisher besucht haben.

Ursprünglich hatten wir vor, China nach unserem Besuch in Shangri-La zu verlassen, aber wir hatten uns in die Berge und die Abgeschiedenheit verliebt, die sich so sehr von allen anderen Orten unterschieden, die wir zuvor besucht hatten. Wir konnten einfach nicht weg. Also buchten wir statt zurück in den Süden zu fahren, für den nächsten Tag einen Bus, der uns noch weiter in die Berge brachte. Von dort wanderten wir 15 km zum Dorf Yubeng an der Grenze zu Tibet. Dort trafen wir auch Bernhard und Carolin, mit denen wir drei wundervolle Tage verbrachten und die verschiedenen Wanderwege in der Gegend erkundeten.

Der Höhepunkt der Wanderungen führte zum Sacred Lake auf über 4400 m Höhe. Der Aufstieg zum See war schon beeindruckend, aber wir konnten unseren Blick nicht von dem nur 200 Meter über uns liegenden Grat abwenden. Es gab keine richtigen Wege, die hinauf führten, und der Boden war größtenteils mit Schnee bedeckt, aber es sah machbar aus. Nach einer Stunde Klettern auf dem steilen Hang erreichten wir den Gipfel auf 4616 m Höhe. Die Aussicht war atemberaubend. Nur wenige Schritte vor uns lag ein 1500 m tiefer Abgrund zum Tal, durch das wir am Vortag gewandert waren, der Bergrücken erstreckte sich an unserer Seite bis zu den heiligen Meili-Schneebergen, und direkt über unseren Köpfen schwebten zwei Adler im Aufwind. Es war wirklich magisch und ein perfekter Abschluss unserer Reise durch China.

Bald werden wir mit dem Zug nach Laos fahren.

Liebe Grüße, Christian (und Leo)

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