Liebe Familie und Freunde, Konnichiwa!
Japan ist schwer in Worte zu fassen: Landschaften wie Windows-Bildschirmschoner, köstliches Ramen und Mochis sowie Freundlichkeit und Ordentlichkeit … Auch wenn Japan nach unserer Reise durch Südostasien der europäischen Kultur ähnlich schien, ist es das erste Land, für das wir tatsächlich eine Knigge gelesen haben. Die wichtigste Phrase ist „Arigato gozaimasu“ also “Haben Sie vielen Dank”.
Kaum hatten wir die Sprachbarriere überwunden, öffneten sich uns die Tore zu einem wunderschönen Land und wir machten uns auf, Hokkaido zu erkunden. Vom Biermuseum bis zu den engen Gassen mit Ramenbars haben wir uns direkt in die Stadt verliebt.
Mit dem Mietauto fuhren wir Richtung Daisetsuzan Nationalpark. Spätestens hier war es nicht mehr zu übersehen, wie ähnlich die Landschaft Hokkaidos der österreichischen ist, von Nadelbäumen bis hin zu den Bergen und Seen – da durfte natürlich auch Regen und Kälte nicht fehlen. Wir ließen uns aber nicht davon abhalten, in unser dickstes Gewand zu schlüpfen und unser Zelt aufzuschlagen. So konnten wir bei einer Schönwetterlücke gemeinsam mit Viktor, einem Kanadier, der sich uns spontan anschloss, den Gipfel des aktiven Vulkans Tokachi auf 2077 Höhenmeter besteigen. Von dem Abstieg und der Kälte konnten wir uns in einem Freiluft-Onsen – einer natürlichen heißen Thermalquelle – aufwärmen.
Weiter ging es in die Hauptstadt Tokio, von der wir beide nicht genau wussten, was uns erwarten würde. Bisher kannten wir die Stadt nur aus Filmszenen mit riesigen Billboards und dicht gedrängten Menschenmassen und das ist auch sicher ein großer Teil des Reizes. Dennoch überraschten uns weitläufige Parks, aus Holz gebaute Tempelanlagen und (besonders nach Bangkok) saubere, breite Gehsteige. Es gibt gefühlt nichts, das man in Tokio nicht findet: von menschengroßen Animefiguren, über 10-stöckige Einkaufscenter bis hin zu traditionellen Izakaya (Kneipen). Im Hostel wurden wir dann von unserem Gastgeber auf Sake und Whiskey eingeladen, zu dem wir Edamame beisteuerten – der Beginn eines schönen Abends. 😁
Für die Besteigung des höchsten Bergs Japans, dem Fuji San (Herrn Fuji), war uns zum Glück der Wettergott wohl gesonnen. Als wir über die Wolken auf 3776 Meter Höhe hinauf wanderten, erwartete uns ein Blick bis gefühlt zum Ende der Welt. Wir übernachteten auf einer der Hütten auf über 3200 Höhenmeter und machten uns um 2:00 Uhr früh gleich ein zweites Mal daran, den Gipfel zum Sonnenaufgang zu besteigen.
Mit dem Bus fuhren wir weiter in das kleine Örtchen Shibu Onsen, wo wir in einem traditionellen Gasthaus “Ryokan” übernachteten. Diese sind bekannt für ihre Gastfreundlichkeit, hervorragende mehrgängige Menüs und die Bauweise aus Bambus und Holz. Als Gast bekamen wir einen Schlüssel ausgehändigt, der neun Onsenbäder des Ortes aufsperrt. Jedes der Bäder gibt einen eigenen Segen, was es für Besucher des Ortes zu einer kleinen Pilgerreise macht, alle neun zu besuchen. Japaner und ausländische Touristen spazieren daher im “Yukata” angezogen auf den Straßen von Bad zu Bad. Berühmt sind auch die in heißen Quellen außerhalb des Ortes badenden Schneeaffen, die wir (ohne Schnee) beim Spielen beobachten konnten.
Eine Foodie-Slideshow darf in Japan natürlich nicht fehlen:
Den Blog schreibe ich gerade im Bus nach Kyoto, der Heimat von Matcha, Geishas und Bambuswäldern, die wir in den nächsten Tagen erkunden werden.
Liebe Grüße, Leo (und Christian)
3 Antworten zu „Letter 5 – Japan: Hokkaido, Tokio und Nagano“
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Wow, dass schaut so surreal aus. Als wärt ihr selbst in einem Japanischen Film 🤩. Einfach atemberaubend die Bilder. Eine gute weiterfahrt und genießt den Matcha 🍵.
Ganz liebe Grüße Melly ❤️
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Heute in der früh beim ersten Lesen dieses Briefes hat das Bild von dem kawaii Buddha nicht geladen. Ich bin grad sehr froh nochmal dafür zurückgekommen zu sein😍
Die anderen Fotos sind zwar alle fast genau so toll, aber die Vorfreude hat nochmal ordentlich was draufgelegt😄
Es war wie immer ein absolutes Highlight einen kleinen Einblick in eure Reise bekommen zu haben. Viel spaß in Kyoto und ich freu mich auf den nächsten Brief ♥️ -
Wie könnt ihr so viele wunderbare Eindrücke überhaupt verdauen, verstehen,überstehen, bewältigen und genießen? Ich glaub, ich weiß warum
Ihr seid manchmal nicht Zwei , sondern sehr oft Eins.
Rudi und ich haben euch lieb und freuen uns so für euch
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